Jagd in Tirol
In Tirol ist die Jagd, so wie in ganz Österreich, nach dem Reviersystem geordnet. Dies bedeutet, dass jeweils für ein fest umrissenes Gebiet die Eigentumsverhältnisse, die Jagdverpachtung und die Abschusspläne festgelegt sein müssen. Damit ist die Verantwortlichkeit für jedes einzelne Revier eindeutig geregelt. Reviere können zusammengelegt oder getrennt werden und die Pacht kann von Einzelpersonen oder Gemeinschaften erfolgen. Nicht jeder Jäger ist zugleich Pächter eines Reviers.
Jagd ist nicht nur Hobby, sie kann auch Beruf sein. Gleichgültig ob Berufsjäger, Jagdaufseher oder einfacher Jagdkartenbesitzer, ohne Ausbildung und Prüfungen ist das Ausüben der Jagd in Tirol nicht möglich.
Jagdfläche: 1.244.466 ha
Jagdgebiete: 1.247, davon ca. 300 an Ausländer verpachtet
Die Jagdgebiete sind mit Ausnahme weniger Eigenjagdbesitzer, die die Jagd selbst ausüben, von ca. 1.200 Jagdpächtern gepachtet
Die Tiroler Jagdpächter geben jährlich ca. aus:
- Pachtschilling: € 13 Millionen
- Landesjagdabgabe: € 2,6 Millionen
- Fütterung (gesetzl. vorgeschrieben): € 4 Millionen
- Wildschaden und Verhütung: € 850.000,-
- Personalaufwand: € 6 Millionen
Tiroler Jägerverband
Nach dem Tiroler Jagdgesetz ist der Tiroler Jägerverband eine Körperschaft öffentlichen Rechts, er hat seinen Sitz in Innsbruck. Den Verband bilden alle Personen, die eine gültige Tiroler Jagdkarte besitzen.
Aufgaben:
- Pflege und Förderung der Jagd
- Erstellung von Gutachten zu Gesetzen und Verordnungen
- Namhaftmachung von Jagdsachverständigen
- Ausbildung von Jägern, Jagdaufsehern und Berufsjägern
- Fortbildung und weidmännische Erziehung durch Pflichttrophäenschauen und andere Veranstaltungen
- Förderung der Jagdwissenschaft
- Förderung des jagdlichen Schießwesens
- Förderung der Jagdhundezucht
- Abschluss einer Jagdhaftpflichtversicherung für seine Mitglieder
- Unterstützung von in Not geratenen, im Jagdschutz tätigen Personen und deren Hinterbliebenen
Organe:
Vollversammlung, Vorstand, Landesjägermeister
Die Vollversammlung wird von den Delegierten gebildet.
In jedem Bezirk ist ein Bezirksjägermeister tätig, der Hegemeister zu bestellen hat, die ihn unterstützen und vor allem die Grundlagen für eine gutachtliche Tätigkeit beschaffen sollen.
Verstöße von Mitgliedern gegenüber den Verbandspflichtigen oder seinen Mitgliedern oder gegen das bodenständige weidmännische Brauchtum hat ein Disziplinarausschuss zu ahnden.
Satzungen reglementieren die innere Ordnung des Tiroler Jägerverbandes.
Der Tiroler Jägerverband steht unter Aufsicht der Tiroler Landesregierung.
Mitglieder:
15.288, davon 2.820 (ca. 18 %) Ausländer, 1.564 (über 10 %) Jägerinnen. Die gesetzliche Verpflichtung des Jagdschutzes üben ca. 105 Berufsjäger und 1.300 Jagdaufseher aus.
Berufsständische Zugehörigkeit der Jagdausübungsberechtigten:
- Industrielle: 12%
- Gewerbl. Wirtschaftstreibende: 41%
- Bauern: 16%
- Beamte und Angestellte: 20%
- Freie Berufe: 8%
Berufszugehörigkeit der Jagdkarteninhaber:
- 42% Gewerbetreibende
- 29% Angestellte und Arbeiter
- 16% Bauern
- 8% Freie Berufe
- 4% Pensionisten
- 1% Industrielle
Jagdstatistik:
Im Jagdjahr 2020/21 wurden in Tirol 10.815 Stück Rotwild, 14.141 Stück Rehwild, 6.598 Stück Gamswild, 207 Stück Muffelwild, 376 Stück Steinwild, 14 Stück Schwarzwild erlegt. Weiters 736 Hasen, 3.922 Murmeltiere, 1.144 Dachse, 6.969 Füchse, 1.250 Marder, 22 Iltisse, 16 Wildtauben, 299 Wildenten, 18 Stück Birkwild und 18 Haselwild.
Weiterlesen: