Die Wolfspopulation in der Schweiz hat sich in den letzten zwei Jahren verdoppelt und es kann davon ausgegangen werden, dass sie im ganzen Alpenbogen weiterhin stark zunehmen wird. Aktuell leben rund 130 Wölfe und mindestens elf Rudel in der Schweiz, sowie noch fünf Rudel in Grenzregionen. Diese Entwicklung in der heutigen Kulturlandschaft ist aus Sicht der Artenvielfalt und Ökologie faszinierend, stellt jedoch alle vor große Herausforderungen. Besonders hervorzuheben ist das Konfliktpotenzial mit der Alp- und Landwirtschaft. Diese betreiben in den Wolfstreifgebieten einen großen Aufwand, um Nutztiere zu schützen, Konflikte mit der Bevölkerung und dem Tourismus zu vermeiden sowie die sehr wichtige Alpwirtschaft trotz der Wolfspräsenz zu betreiben. Der Gebirgskanton Graubünden ist von der Wolfspräsenz besonders betroffen, da rund die Hälfte der Schweizer Wölfe in Graubünden leben.
Im Vortrag wird auf den Einfluss der Wolfspräsenz in Bezug auf die Wildtiere und folglich die Jagd eingegangen sowie von den Erfahrungen der letzten Jahre im Umgang mit dem Wolf aus Sicht der für das Wolfsmanagement und für die Jagd verantwortlichen Vollzugsbehörde berichtet. Es stellt sich die Frage, wie ein zukünftiges Wolfsmanagement aussehen könnte, das ein nachhaltiges Zusammenleben von Mensch, Nutztier und Wolf ermöglicht.