Jäger & Revier im Herbst

Im Revier wird es unruhig, der Bergjäger hält es kaum noch zu Hause aus und das Röhren des Hirsches in der Nacht nimmt kein Ende. Sie hat begonnen – die Brunft des Rotwildes – das Highlight des Jagdjahres für den Waidmann im Herbst.

Man kann sie von weitem schon hören und auch sehen, wie mancher alter Brunfthirsch die Konkurrenten aus dem Territorium „stampert“. Doch immer wieder wagen es junge Hirschen, in das Revier eines Platzhirsches einzudringen und wenige Male gelingt es auch und sie können sich weiter vermehren. Auch die Tiere haben den Höhepunkt der Brunft erreicht und wollen nur noch besprungen werden – dies aber meist vom Platzhirsch. Die Brunft dauert etwa 5 – 6 Wochen und am Ende haben einige Hirsche etwa die Hälfte ihres vorigen Körpergewichtes verloren, eine derartige Belastung wird nur einmal im Jahr vom männlichen Rotwild gefordert.

Die Brunft ist sehr spannend für den Jäger und oft auch ohne ein Stück zu erlegen lehrreich. Nach der Rotwild-Brunft wird es Zeit, mit einigen Gedanken schon an den Winter zu denken und Vorbereitungen zu treffen. Wie zum Beispiel die Fütterungen in Schuss bringen oder erkrankte, schwache Tiere zu erlegen, die nicht über den Winter kommen.

Aber gegen Ende des Herbstes findet auch noch die Brunft des Gamswildes statt. Für diese Jagd ist sehr viel Erfahrung gefragt und sie ist keine leichte Aufgabe für einen Jäger, da das Ansprechen und die Altersbestimmungen sehr schwierig sind. Diese Art von Jagd findet meist in den höheren Regionen der Alpen statt. Das Treiben der Böcke ist immer wieder, Jahr für Jahr, ein ergreifendes Erlebnis. Oftmals fallen gegen Ende der Gamsbrunft die ersten weißen Flocken vom Himmel und die Gams ziehen in Einstände, wo noch schneefreie Äsungsflächen vorhanden sind.

Natürlich ist auch die Brunft von Steinwild- und Muffelwild nicht zu versäumen – die Zeit für eine sehr spektakuläre Jagd im Hochgebirge der Alpen ist. Diese erfordert nicht nur jagdliche Erfahrung sondern auch körperliche Kondition.

Die Fütterungsperiode von Reh- und Rotwild hat bereits begonnen. Die Standorte sollen gut erschlossen sein, sodass die Zustellung des Futters jederzeit möglich ist.