Fuchsbandwurm bei Füchsen in Tirol

Im Zuge des vom Tiroler Jägerverband organisierten Fuchsprojektes wurden im Zeitraum Oktober 2014 bis Februar 2016 insgesamt 476 Füchse aus ganz Tirol an das Institut für Veterinärmedizinische Untersuchungen in Innsbruck zur Probenentnahme und Untersuchung übermittelt.

Im vorliegenden Endbericht wird über die Ergebnisse der Untersuchungen auf Echinococcus multilocularis, den Fünfgliedrigen Fuchsbandwurm, berichtet, um fachlich über die aktuelle Verbreitung des Parasiten beim Fuchs in Tirol und etwaige Gefahrenquellen für die Bevölkerung, insbesondere der Jäger, zu informieren.

Die Untersuchung ergab, dass 33 % der untersuchten Füchse mit dem Fünfgliedrigen Fuchsbandwurm infiziert waren. Davon wiesen 75 % der Füchse jedoch nur einen geringgradigen Befall auf. Der Erreger der Alveolären Echinokokkose des Menschen konnte beim Endwirt Fuchs in allen neun Tiroler Bezirken festgestellt werden, allerdings mit deutlich unterschiedlichen regionalen Schwerpunkten.

Dr. Florian Walser und Dr. Walter Glawischnig des Instituts für veterinärmedizinische Untersuchungen Innsbruck, AGES, führten die Untersuchungen und die Analyse der vorliegenden Daten durch. Diese weisen im Vergleich zu einer Studie aus den 90er Jahren auf keine wesentliche Änderung hinsichtlich der räumlichen Verbreitung dieses Parasiten beim Rotfuchs in den letzten Jahrzehnten hin. Allerdings hat sich der Anteil mit E. multilocularis infizierter Füchse in den Hauptbefallsgebieten gegenüber den Untersuchungen vor 20 Jahren mehr als verdoppelt. Auffallend ist die relativ hohe Vorkommenshäufigkeit in jenen Gebieten, von denen aus ein offener Zugang zu Deutschland besteht (Kitzbühel, Kufstein, Schwaz, Innsbruck-Land und Reutte). Nur eine geringe Anzahl an E. multilocularis-Fällen konnte in den südlichen Seitentälern des Oberinntales ermittelt werden. Für Osttirol wurde mit 12,5 % infizierter Füchse die niedrigste Befallshäufigkeit im gesamten Untersuchungsgebiet erhoben.

Landesjägermeister Anton Larcher weist auf die ebenfalls im Zuge der Studie empfohlenen Präventivmaßnahmen hin: „Die Jägerschaft Tirols zählt durch ihre Tätigkeit zu den Risikogruppen. Wir empfehlen daher allen Jägerinnen und Jägern die präventiven Maßnahmen sehr ernst zu nehmen und sich regelmäßig auf einen Befall mit dem Fuchsbandwurm untersuchen zu lassen.“